Ein Konvolut von Familienbriefen führt zu einer Entdeckungsreise ins faschistische Italien.
Rezension
Sandro Toth ist 1935 in Italien geboren und aufgewachsen. Erst bei Kriegsende erfährt er, dass er aus einer jüdischen Familie stammt. So bringen jüdischen Brigaden ihn und seine Schwestern zum Bruder der verstorbenen Mutter nach Israel, wo die Kinder zunächst in einem Kibbuz leben. Vom Onkel erbt Sandro, der in Israel den Namen Zvi Yanai annimmt, Familienbriefe, die ihm die Person der Großmutter mütterlicherseits nahe bringen, aber auch Fragen über Fragen nach den Beziehungen der Eltern aufwerfen. Warum haben sie nie geheiratet, warum sind sie nicht gemeinsam in die Heimat des Vaters nach Ungarn gegangen, warum haben sie den älteren Bruder zu einer Pflegemutter gegeben? - Im Jahr 2004 meint Sandro in dem Autor eines wissenschaftlichen Beitrags seinen Bruder gefunden zu haben. Er schreibt ihm einen Brief, dann viele Briefe. Es entsteht ein erschütternder Bericht über das Schicksal einer jüdischen Familie im faschistischen Italien.
Eine eindrucksvolle Spurensuche, die ins faschistische Italien und in den Staat Israel führt und zu weit darüber hinausreichende Dimensionen zeigt.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Yanai, Zvi
Yanai, Zvi:
In Liebe, dein Sandro : Briefe an meinen verlorenen Bruder / Zvi Yanai. Dt. von Mirjam Pressler und Eldad Stobezki. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2009. - 364 S. ; 22 cm. - Aus d. Hebr.
ISBN 978-3-8105-2210-8 geb. : EUR 19.95
Sammelbiographien, Briefsammlungen - Buch