Von der Suche nach einem in Indien verschollenen Freund.
Rezension
Ein Ich-Erzähler reist durch Indien auf der Suche nach einem geheimnisvoll verschollenen Freund. Er trifft dabei auf Menschen, die zu dem Verschwundenen Kontakt hatten, und erhält von ihnen Hinweise, Botschaften und Briefe. Diese zum Teil recht exotischen Reisebekanntschaften zeigen soziale und religiöse Facetten Indiens und die Vielfalt des Landes mit all seinen Gegensätzen. So ergibt sich zwar eine Spur von Bombay über Madras bis nach Goa, doch der Freund bleibt verschwunden. Schließlich lernt der Erzähler in einem Hotel eine Fotografin kennen, der er bei einem Abendessen die Geschichte seiner Suche erzählt und spätestens hier vermischen sich Realität und Fiktion derart, dass fraglich bleibt, wer hier Suchender oder Gesuchter ist. Mit entsprechenden Stimmwechseln für die unterschiedlichen Figuren gelingt es dem Schauspieler Martin Feifel, den bereits in den 1990er Jahren erschienenen Text so zu lesen, dass zugleich Leichtigkeit und Tiefe vermittelt werden. Angehängt ist ein von Lutz Magnus Schäfer gelesener Briefwechsel zwischen einem Gelehrten der Theosophischen Gesellschaft von Madras und dem Verfasser des Reiseberichts.
Überall dort zu empfehlen, wo Interesse an fremden Ländern und Kulturen besteht.Rezensent: Doris von Eltz
Personen: Tabucchi, Antonio Fleischanderl, Karin Feifel, Martin
Tabucchi, Antonio:
Indisches Nachtstück : Ungekürzte Lesung / Antonio Tabucchi. Gelesen von Martin Feifel. Dt. von Karin Fleischanderl. - Winterbach : Der Diwan, 2021. - 3 CDs ; 186 Mion. - Aus d. Ital.
ISBN 978-3-941009-85-1 : EUR 18.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Tab - CD