Mühlbauer, Britta
Inventurdifferenz Roman
Buch

Eine wütende junge Frau greift sie zur Selbstjustiz, als ihre Freundin brutal misshandelt wird - per Durckluftnagler.


Rezension

Marlies Wolf kann den Wolf in sich nur mühsam bändigen. Sie arbeitet sehr erfolgreich für einen Security-Dienst. Als ihr während eines Auftrags zur Baumarktüberwachung die intellektuelle Feministin Hanna begegnet entwickelt sich das Geschehen, das im brutalen Rachemord mithilfe eines Druckluftnaglers gipfelt. Sachlich berichtet Marlies von ihrer Genese zur Mörderin in einem Umfeld männlicher Gewalt, der sie sich entgegenstemmt. Der Erzählstil ist von spannungsgeladenen Zeitsprüngen zwischen vor und nach der Katastrophe geprägt. Thrillig wird es dabei erst im 2.Teil der Geschichte. Der Erste entwirft mit viel Humor das Szenario in einem Wiener Baumarkt sowie dem Kleingärtnermilieu, in dem sich das Ungeheuere ereignen wird. Britta Mühlbauer haucht den radikalen Ideen des politischen Feminismus in der Figur der Marlies Wolf Leben ein. Der Zusammenprall humorigen Erzählens und detaillierter Gewaltbeschreibung irritiert und fasziniert gleichzeitig. Anregendes Leseerlebnis.

Wer aufgrund des Klappentextes einen Psychothriller oder wenigstens Krimi erwartet, wird sich in der ersten Hälfte langweilen. Auch nicht für Leserinnen, die detaillierte Misshandlungsszenarien verabscheuen.

Rezensent: Katharina Katz


Personen: Mühlbauer, Britta

Schlagwörter: Rache Feminismus

Mühlbauer, Britta:
Inventurdifferenz : Roman / Britta Mühlbauer. - Wien : Deuticke, 2013. - 377 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-552-06227-6 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0003/2224
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch