Das knapp 17jährige Mädchen Maria wird durch die furiose Liebe zu einem viel älteren Mann völlig aus der Bahn geworfen.
Rezension
Dorfgeschichten: Ein Dorf wie aus der Zeit gefallen, 1990 nicht mehr DDR, noch nicht BRD; ein Mädchen wie aus der Zeit gefallen, nicht mehr Kind, noch nicht erwachsen, fortgelaufen vor der ständigen Trauer der Mutter zu dem gleichaltrigen Freund, dessen Familie das Mädchen auf dem Bauernhof aufnimmt, wo Maria, die die Schule vernachlässigt und sich mit den "Brüdern Karamasow" zurückzieht, doch viel Praktisches lernt. Die Begegnung mit dem sehr viel älteren Nachbarn, einem eigenbrötlerischen Sonderling, treibt sie in eine verrückte Liebe, die nur durch Versteckspiel und Lüge aufrecht zu erhalten ist bis zu ihrem grausamen Ende. Eine archaische Geschichte, spröde erzählt von dem Mädchen Maria in einem zurückgenommenen Ton, unter dem das Gefühl vibriert, der unbestechliche Blick auf Menschen und Verhältnisse, der schmerzhafte Prozess des Erwachsenwerdens, in dessen Verlauf Maria lernt, ihre eigenen Motive und die ihrer Mitmenschen besser zu verstehen.
Die Autorin legt mit ihrem Debüt einen ergreifenden Text vor, dessen ruhige Erzählweise die ihm innewohnende Dramatik steigert. Eine lohnende Lektüre!Rezensent: Lieselotte Diepholz
Personen: Krien, Daniela
Krien, Daniela:
Irgendwann werden wir uns alles erzählen : Roman / Daniela Krien. - München : Graf, 2011. - 234 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-86220-019-1 geb. : EUR 18.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch