Kupferberg, Shelly
Isidor Ein jüdisches Leben
Buch

Biografie des jüdischen Urgroßonkels der Autorin bis zu seiner Vernichtung durch die Nationalsozialisten.


Rezension

Die Journalistin und Moderatorin Shelly Kupferberg erzählt in ihrem Debütroman von dem Leben ihres Urgroßonkels Dr. Isidor Geller, der unter ärmlichen Bedingungen in Galizien als Israel Geller aufwuchs, nach Matura und Jurastudium seinem Bruder nach Wien folgte und dort als Kommerzialrat und Wirtschaftsweiser zu Ansehen und viel Geld kam. Unmittelbar nach dem "Anschluss" Österreichs an das "Deutsche Reich" wurde Isidor verhaftet und so lange gefoltert, bis er der Übertragung seines Vermögens an die Nazis zustimmte. Er wurde als gebrochener Mann entlassen und starb wenige Monate später. Doch nicht nur Isidors Leben schildert die Autorin, sondern auch das der Menschen aus seiner Umgebung: seiner Geschwister, seiner Mutter, des jüdischen Schneiders und der Geliebten Isiodors, der Sängerin Ilona von Hajmassy, die in Amerika Karriere machte. Eindrücklich wird das Schicksal von Menschen jüdischen Glaubens in der Zeit des Nationalsozialismus anhand einzelner Personen beim Lesen erlebbar und ist dadurch weitaus anschaulicher als das allgemeine Wissen darüber.

Sowohl als biografisches Sachbuch als auch als Roman beeindruckend und uneingeschränkt für alle Leser*innen empfehlenswert.

Rezensent: Gabriele Güterbock-Rottkord


Personen: Kupferberg, Shelly

Schlagwörter: Biografie Nationalsozialismus Schicksal v

Kupferberg, Shelly:
Isidor : Ein jüdisches Leben / Shelly Kupferberg. - Zürich : Diogenes, 2022. - 250 S. ; 19 cm
978-3-257-072206-8 geb. : EUR 24.00

Zugangsnummer: 2015/1732
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Kup - Buch