Ein ungewöhnliches Leben im ausgehenden Mittelalter - und viele Fragen bleiben offen.
Rezension
Akribisch recherchiert und sprachlich ausgefeilt konfrontiert der bekannte italienische Autor die Leser mit einem ungewöhnlichen Mann, welcher nacheinander drei verschiedene Identitäten annimmt. Als Samuel wächst er in seiner streng gläubigen jüdischen Familie auf, ausgestattet mit außergewöhnlichen Begabungen und Fähigkeiten. Unter dubiosen Umständen konvertiert er zum christlichen Glauben, um fortan als Guglielmo im Schutze der Kirche seine ehemaligen Glaubensbrüder und deren Familien gnadenlos zu bekämpfen. Nach Rom berufen gelangt er zu höchsten Ämtern und Ruhm. Aber seine sexuellen Neigungen und die Gier nach Reichtum und Macht lassen ihn zum Mörder werden. Er verliert alles und muss fliehen. Mit einer neuen Identität taucht er als Flavio nach Jahren wieder in Italien auf und gelangt als Gelehrter und Lehrer eines berühmten Mannes erneut zu Ruhm und Besitz. Sein Leben endet erbärmlich im Kerker unter dubiosen und ungeklärten Umständen.
Für geübte Leser mit kleinem Latinum und Interesse an geschichtlicher Recherche, in der vieles im Unklaren bleibt.Rezensent: Christiane Weppner
Personen: Camilleri, Andrea
Camilleri, Andrea:
Jagd nach einem Schatten : Roman / Andrea Camilleri. Dt. von Annette Kopetzki. - München : Nagel & Kimche, 2018. - 197 S. ; 21 cm. - Aus d. Ital.
ISBN 978-3-312-01086-8 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Cam - Buch