Wagner, Andreas
Jahresringe Roman
Buch

Ein Mädchen flieht aus Ostpreußen, baut im Westen ein kleines Glück auf, zerbricht aber an den Widersprüchen des Lebens.


Rezension

In drei Kapiteln wird die Geschichte von Leonore erzählt. Als dreizehnjähriges Flüchtlingskind aus Schirwindt an der Grenze zu Litauen muss sie ohne ihre Familie auskommen und findet Aufnahme bei einem Bäcker in einem Dorf in der Nähe von Jülich. Die umgebenden Wälder des Hambacher Forst geben ihr mehr Geborgenheit als die Menschen im Dorf, die sie unter anderem auch wegen ihres evangelischen Glaubens ausgrenzen. Als sie einen unehelichen Sohn zur Welt bringt, wird sie noch stärker geschnitten und bleibt isoliert. Auch ihr Junge entwickelt eine besondere Verbundenheit zum Bürgewald. Später übernimmt er die Bäckerei, muss sie aber nach langem Widerstand aufgeben, weil das Dorf vom Braunkohletagebau ausgelöscht wird. Leonores kleine Welt im Westen wird genauso zerstört wie ihr Städtchen in Ostpreußen. Erschüttert erlebt sie mit, dass Sohn und Enkel im Tagebau ihren Lebensunterhalt verdienen, während die Enkeltochter sich den Protesten im Hambacher Forst anschließt.

Eine Ansammlung eigentlich interessanter Themen und Geschichten in zum Teil recht anschaulicher Sprache, aber ohne rechten Zusammenhalt. Für die Büchereiarbeit verzichtbar.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Wagner, Andreas

Schlagwörter: Religion Migration Umweltschutz Kulturwandel

Wagner, Andreas:
Jahresringe : Roman / Andreas Wagner. - München : Droemer, 2020. - 254 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-426-28250-2 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2014/9728
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: SL Wag - Buch