Wakatake, Chisako
Jeder geht für sich allein Roman
Buch

Japanische Reflexionen übers Alleinsein, die inneren Zusammenhänge allen Lebens und die Realität einer anderen Welt.


Rezension

Wakatake erzählt von Momoko, die mit 24 ihre nordjapanische Heimat verlässt und in Tokyo Glück und Freiheit sucht. Sie übernimmt verschiedene Jobs, passt sich an und kämpft sich durch. Sie heiratet. Nach dem Tod ihres Mannes hört sie seine Stimme und die Stimmen vieler lebender und verstorbener Bekannter und kann oft nicht feststellen, ob die Gespräche mit ihnen real oder fiktiv sind. Viele sprechen den Dialekt, den Momoko beim Abschied von der Heimat bewusst aufgab. Auch das junge Mädchen, in dem Momoko sich selbst erkennt, spricht den provinziellen Dialekt. Besonders die aufschlussreichen und bewegenden Dialoge der Seniorin mit sich selbst als Heranwachsender führen Momoko zu neuen Einblicken in ihr Leben und zu motivierenden Gedanken über Leben und Tod allgemein. Bei der Übersetzung des Romans ins Deutsche wurden die nordjapanischen Dialekt-Passagen ins Erzgebirgisch-Vogtländische übertragen. Beim Lesen und Verstehen eine nicht geringe Herausforderung.

Ein lesenswertes kleines Buch, das für die Gemeindebücherei zu empfehlen ist.

Rezensent: Karl Foitzik


Personen: Wakatake, Chisako Stalph, Jürgen

Schlagwörter: Einsamkeit Lebensweg Selbst

Wakatake, Chisako:
Jeder geht für sich allein : Roman / Chisako Wakatake. Dt. von Jürgen Stalph. - Bad Berka : cass, 2021. - 108 S. ; 20 cm. - Aus d. Japan.
ISBN 978-3-944751-25-2 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2015/0123
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Wak - Buch