Eines der bekanntesten Theaterstücke deutschsprachiger Bühnen als Ein-Mann-Lesung.
Rezension
"Jedermann", uraufgeführt 1911 in Berlin, ist ein Stück, das sich besonders für große Inszenierungen wie die jährlichen Aufführungen in Salzburg und Berlin eignet: Gott bemerkt, dass er von den Menschen nicht mehr geachtet wird und schickt den Tod auf die Erde, den Jedermann zu holen. Dieser ist ein schlechter Kerl, umgeben von viel Geld und mindestens so viel emotionaler Kälte. Mitten in ein rauschendes Fest platzt der Tod und offenbart Jedermann sein Schicksal: Seine Lebensfrist beträgt noch eine Stunde, in der er nach und nach verschiedenen Personifikationen wie dem Mammon oder seinen guten Taten begegnet. Wird Jedermann schlussendlich geläutert sein? Die 90-minütige Lesefassung von Melanie Möller wird intoniert von Stimmkünstler Stefan Kaminski, der die sperrige Sprache Hofmannsthals gewohnt brilliant umsetzt. Leider geht bei der Lesung das beeindruckend Gewaltige der üblichen Stückinszenierungen etwas verloren, der Einsatz von Sound-Effekten hätte hier weitergeholfen.
Eine textzentrierte, weniger monumentale, aber sehr gekonnt vorgetragene Lesung. KennerInnen und EntdeckerInnen des Textes sehr empfohlen.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Hofmannsthal, Hugo von
Hofmannsthal, Hugo von:
Jedermann : Das Spiel vom Sterben des reichens Mannes. Autorisierte Audiofassung / Hugo von Hofmannsthal. Gesprochen von Stefan Kaminski. - Hamburg : Goya Lit, 2013. - 1 CD ; 89 Min.
ISBN 978-3-8337-3204-1 : EUR 12.99
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - CD