Lebensbild des christlichen Liederdichters und Schriftstellers (1903-1942).
Rezension
Gemeinsam mit seiner Frau und deren Tochter ging Jochen Klepper am 10. Dezember 1942 in Berlin Niklassee in den Tod. Die Hintergründe für die Verzweiflungstat wurden schon bald nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft bekannt. Mit dem Abstand von sieben Jahrzehnten und in Kenntnis des umfangreichen Nachlasses, eine Biographie vorzulegen, in der er dem Menschen Jochen Klepper nachzuspüren sucht, ist das Anliegen des Autors. Geboren wurde Klepper 1903 in Beuthen an der Oder, besuchte das Gymnasium im nahen Glogau, studierte in Heidelberg und Breslau Theologie. Er war stark geprägt durch den Geist des altpreußischen Pfarrhauses, von dem er sich aber auch zu distanzieren wusste, und besonders von der Landschaft an der Oder, der er sich eng verbunden fühlte. 1931 heiratete er die sehr viel ältere, früh verwitwete Jüdin Hanna Stein, deren zwei Töchtern er ein liebevoller Vater wurde. Obwohl Frau und Töchter sich taufen ließen, drohte trotz mannigfacher Bemühungen die Deportation. So beschloss man, gemeinsamen in den Tod zu gehen.
Eine lesenswerte Biographie über den tiefsinnigen, aber nicht lautstarken, sondern stillen Widerständler mit aufrechtem Gang. Ein überzeugter Christ, der sich nicht abfinden wollte mit Unrecht und Willkür.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Baum, Markus
Baum, Markus:
Jochen Klepper / Markus Baum. - Schwarzenfeld : Neufeld, 2011. - 287 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-86256-014-1 geb. : EUR 17.90
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch