Morsbach, Petra
Justizpalast Roman
Buch

Thirza Zorniger ist Richterin aus Überzeugung, aber die Menschen machen es ihr nicht immer leicht.


Rezension

Geboren als Tochter aus der so unerwünschten wie unglücklichen Ehe einer Anwaltstochter mit einem bedeutend älteren Schauspieler, ist es Thirza Zorniger nicht in die Wiege gelegt, einmal Vorsitzende Richterin im Münchner Justizpalast zu sein. Der Roman beschreibt in enger Verknüpfung Thirzas Suche nach privatem Glück und ihr gleichzeitiges hartnäckiges Streben nach der beruflichen Karriere, ohne dabei ihre Ideale von Recht und Unrecht aus dem Blick zu verlieren. Beteiligte Personen, Kläger, Beklagte ebenso wie das juristische Personal vieler zu verhandelnder Fälle werden mit äußeren Details sowie Einzelheiten aus ihrem Leben vorgestellt. Da die Autorin, selbst keine Juristin, Abläufe sehr genau beschreibt und ihren Stil einer juristischen Diktion angleicht, entsteht für die Leserin aber kaum Nähe zu den zahlreichen auftretenden Personen. Am Ende bleibt der Eindruck, dass es schwierig ist, in den Mühlen der Justiz das Streben nach Gerechtigkeit nicht verloren gehen zu lassen.

LeserInnen des Romans, für den die Autorin mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis ausgezeichnet wurde, sollten ein Interesse am inneren Wirken des Justizapparats mitbringen.

Rezensent: Birgit Schönfeld


Personen: Morsbach, Petra

Schlagwörter: Gerechtigkeit Justiz

Morsbach, Petra:
Justizpalast : Roman / Petra Morsbach. - München : Knaus, 2017. - 478 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8135-0373-9 geb. : EUR 25.00

Zugangsnummer: 2014/5147
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Mor - Buch