Blum, Andrew
Kabelsalat Wie ich einem kaputten Kabel folgte und das Innere des Internets entdeckte
Buch

Reportage über die Geschichte des Internets und dessen physische Seite.


Rezension

Das Internet ist nicht unsichtbar: Dieser Leitthese folgt der amerikanische Journalist. Er sucht konsequent all jene Orte auf, wo das scheinbar virtuelle Netzwerk sich im realen Raum manifestiert. Auffällig ist dabei die Unauffälligkeit der Bauten und der sie verbindenden weltumspannenden Leitungen. Das beginnt mit den grauen Kästen an der Straßenecke, führt die Glasfaserkabel entlang über lokale, regionale bis hin zu kontinentalen Knotenpunkten, was eher unspektakulär ist. Beeindruckender sind die transozeanischen Kabel und die hässlichen Gebäude, die oft übervoll sind mit dem titelgebenden Kabelsalat und auch mit unheimlich blinkenden Routern, die enorme Mengen an Mailverkehr und Webanfragen weiterleiten. Der Besuch im abgeschotteten Google-Rechenzentrum in der amerikanischen Provinz lässt beim Autor endgültig ein Gefühl der Verunsicherung à la Orwell zurück. Blum vermittelt all dies in einer verständlichen Sprache. Die Zahl der Fotos ist aus Sicherheitsgründen leider gering.

Der Stil öffnet das spannende Thema für eine breitere Leserschaft, die aber bei realistischer Einschätzung überwiegend männlich sein dürfte.

Rezensent: Tobias Behnen


Personen: Blum, Andrew

Schlagwörter: Internet

Blum, Andrew:
Kabelsalat : Wie ich einem kaputten Kabel folgte und das Innere des Internets entdeckte / Andrew Blum. Richard Blum. - München : Knaus, 2012. - 317 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-8135-0388-3 geb. : EUR 19.99

Zugangsnummer: 0003/1213
Computertechnik, Elektronik - Buch