Es geht um das rechte politische Verhältnis der Evangelischen Kirche zur Demokratie.
Rezension
Arnd Henze schreibt eine Streitschrift mit Weckruf. Es geht nicht um Demokratie in der Kirche, sondern um den Einsatz der Evangelischen Kirche für die Demokratie in Deutschland. Die Kirche hat eine 2. Chance, ihre politische Relevanz – besonders gegen rechten Populismus - zu zeigen. Am Ausführlichsten beschreibt Henze die toxischen Gedanken und Normen der Kirche, die eine politische Kirche verhindern oder ausbremsen. Protestantischen Stallgeruch empfindet er als Hemmung. Kapitel V. schildert Aufbrüche und politische Aktionen, aber das Toxische wiegt schwer. Er macht Vorschläge für die politische Predigt. Alles, was identitäre Züge haben kann – Kirche, Dogmatik, Einrichtungen – ist ein Irrweg, er verhindert politische Prozesse. Bes. diese Prozesse sieht Henze als entscheidend an: Interkulturelle Vielfalt, fakten- und vernunftbasierte Sprache, Tätergeschichte der Kirche und demokratische Transformationsprozesse durch sinkende Mitgliederzahlen und Einnahmen. Es fehlt Henze ein klarer, strukturierender Kirchenbegriff.
Leitungspersonen und -gremien; politische Gruppen in der Kirche; Parteiangehörige, die ein Verhältnis zur Kirche habenRezensent: Martin Schulz
Personen: Henze, Arnd
Henze, Arnd:
Kann Kirche Demokratie? : Wir Protestanten im Stresstest / Arnd Henze. - Freiburg : Herder, 2019. - 175 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-451-37979-6_B
Theologische und kirchliche Strömungen der Gegenwart - Signatur: Co - Bücher