Historischer Roman, der in die Geschichte Rumäniens zur Zeit des Habsburger Reiches führt.
Rezension
Der Debütroman von Mathias Menegoz wird von der französischen Presse hoch gelobt. Es ist tatsächlich ein beeindruckendes Werk mit über 600 Seiten, bei dem der Leser zunächst durch Titel und Cover auf eine falsche Fährte gelockt wird. Man erwartet einen Schauerroman in der Tradition von Bram Stoker. Erzählt wird aber die packende Geschichte des Hauptmanns Alexander Kerenyi, der mit seiner frisch angetrauten Gemahlin, einer österreichischen Adligen, im Jahr 1833 nach Transsilvanien auf die Burg seiner Familie zieht. Seit dem Aufstand der Walachen 1784, bei dem es ein Massaker an den Burgherren gab, war kein Besitzer mehr auf der Burg sesshaft, entsprechend vernachlässigt ist das Gut. Nach der Ankunft des Ehepaars geschehen verschiedene Unglücke, die den Aberglauben der Leibeigenen nähren und Kerenyi ins Zentrum böser Gerüchte rücken. Im politischen Spannungsfeld aus Walachen, Sachsen und Magyaren eskaliert die Situation. - Der Roman entführt in eine Welt, über die westeuropäische Leser wenig wissen. Er entfaltet ein breites Repertoire zwischen Liebesgeschichte, psychologischer Studie rund um Macht und Gewalt, historischen und politischen Erläuterungen. Ein konsequenteres Lektorat hätte der deutschsprachigen Ausgabe gut getan.
Ein lesenswerter Schmöker für Leser, die sich für Geschichte und Politik interessieren.Rezensent: Stephanie Jentgens
Personen: Menegoz, Mathias
Menegoz, Mathias:
Karpathia : Roman / Mathias Menegoz. Dt. von Sina de Malfosse. - Frankfurt : Frankfurter Verl. - Anst., 2017. - 635 S. ; 22 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-627-00238-1 geb. : EUR 28.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Men - Buch