Geschichte von Zwillingsschwestern zur Zeit religiöser Auf- und Umbrüche im 13.Jahrhundert.
Rezension
Die Zwillinge Kathi - aus ihrer Sicht wird erzählt - und Ina leben seit dem Tod der Eltem im Schwesternhaus vor den Toren Regensburgs, einer Gemeinschaft christlicher Laien. Das Wirkungsfeld der einen ist der Garten, das der anderen die Schreibkammer, wo sie heimlich ein ketzerisches Buch abschreibt. Darin steht "Auch eine Frau kann Gott sein." ... "Fegefeuer und Hölle existieren nicht." Ina trifft sich heimlich mit einer Gruppe Gleichgesinnter. Der Papst hat bereits Schwarze Mönche ausgeschickt, die Ketzer unter den Bewohnern der Stadt finden sollen. Während der Ankunft des Kaisers verschwindet Ina im Getümmel. Die verzweifelte Suche nach ihr führt Kathi in die kaiserliche Zeltstadt, dann unerkannt im Gefolge des Kaisers nach Nürnberg. Sie erlebt dort den Tod Inas und ihres Neugeborenen. Für sich wählt sie eine Auszeit in einer verwilderten Klause. - Wie immer schreibt Zitelmann kenntnisreich, doch erst im letzten Drittel sehr lebendig. Mit Nachwort zur Emanzipationsgeschichte der Frauen und Glossar.
Nicht für Spannungsleser, sondern für solche, die am Leben der Menschen im Mittelalter und den geistlichen Strömungen des 13. und 14. Jahrhunderts interessiert sind.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Zitelmann, Arnulf
Zitelmann, Arnulf:
Ketzerschwestern : Roman / Arnulf Zitelmann. - 1. Aufl. - Stuttgart : Gabriel, 2011. - 334 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-522-30266-1 geb. : EUR 14.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch