Abenteuerliche, aberwitzige und temporeiche Provinzgroteske um den 17-jährigen Georg Röhrs, Lehrling in der Eisenwarenhandlung eines kleinen Ortes in der Lüneburger Heide.
Rezension
Regelmäßig muss Georg für seinen Meister einen Koffer, in dem er Sprengstoff oder Schwarzgeld vermutet, in der "Kleinen Kassa" abliefern. Würde er nicht von Größerem träumen, er wäre gern Hotelpage in einem Hotel im Süden Europas, um sich zum Millionär hochzuarbeiten, könnte er mit seinem Leben zufrieden sein. Eines Tages jedoch verpasst Georg durch eine unbedachte Handlung den Zeitpunkt der Kofferübergabe und wähnt sich anschließend auf der Flucht vor seinem Chef. Dabei stolpert er, getrieben vom schlechten Gewissen, von einer ungeheuerlichen Katastrophe in die nächste und entkommt schließlich dennoch knapp seinen Verfolgern. Am Ende keimt die Hoffnung auf, dass der große Traum vom Glück in Südeuropa noch nicht verloren ist. - Der Schreibstil Lechners sorgt anfangs für Irritation; so folgt man dem Protagonisten ebenso atemlos und gehetzt, planlos und verwirrt durch die ersten schrägen Episoden. (Nominiert für die Longlist zum Deutschen Buchpreis 2014.)
Ein Buch, das besonders Anhänger des schrägen, deftigen Humors und Slapsticks ansprechen dürfte.Rezensent: Kathrin Schmidt
Personen: Lechner, Martin
Lechner, Martin:
Kleine Kassa : Roman / Martin Lechner. - St. Pölten : Residenz, 2014. - 261 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7017-1622-7 geb. : EUR 22.90
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