Anwar, Arif
Kreise ziehen Roman
Buch

Die Familiengeschichte eines aus Bangladesch in die USA gekommenen Migranten.


Rezension

Auf knapp 330 Seiten erzählt der aus Bangladesch stammende kanadische Schriftsteller Arif Anwar in seinem Debütroman eine Familiensaga, die den zeitlichen Rahmen von 1942 bis 2004 umspannt. Im Mittelpunkt steht Sharhyar, der als Kind in Bangladesch durch einen Zyklon seine Eltern verloren hat, adoptiert wird und nun als junger Mann, mittlerweile in den USA arbeitend, versucht, seiner Ausweisung zu entkommen. In kurzen, zunächst unzusammenhängend erscheinenden Kapiteln schildert der Autor die Lebensschicksale von wenigstens neun Hauptpersonen, verpackt er mehrere Liebesgeschichten und einen Justizskandal und reflektiert dabei auch noch die Geschichte Asiens, des britischen und japanischen Imperialismus, die Spaltung Indiens ... Kurz gesagt: Der flüssig zu lesende Roman ist an Handlung und an Themen überfrachtet. Die Schilderung einzelner Schicksale ist zutiefst berührend, andere Charaktere bleiben farblos, die Zusammenführung mancher Handlungsstränge wirkt unglaubwürdig.

Bei aller Kritik ist der Roman für historisch und politisch interessierte geübte LeserInnen durchaus zu empfehlen.

Rezensent: Erhard Reschke-Rank


Personen: Anwar, Arif

Schlagwörter: Identität Migration Indien Geflüchtete

Anwar, Arif:
Kreise ziehen : Roman / Arif Anwar. Dt. von Nina Frey. - Berlin : Wagenbach, 2019. - 329 S. ; 22 cm. - Aus d. kanad. Engl.
ISBN 978-3-8031-3310-6 geb. : EUR 24.00

Zugangsnummer: 2014/7666
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Anw - Buch