Literarische Kolumnen mit liebenswerten Bekümmerten.
Rezension
Nach dem Erfolg von "Was man von hier aus sehen kann" wurde das neue Buch von Mariana Leky sehnsüchtig erwartet. Es ist eine Sammlung literarischer Kolumnen, die von der Autorin überarbeitet wurden und zuvor in der Zeitschrift Psychologie Heute erschienen sind. Man trifft auf allerlei liebenswerte wie skurrile Figuren wie den Nachbarn Herrn Pohl, die Nachbarin Frau Wiese die psychologisch versierte Verwandtschaft der Autorin oder Achim, den Cafébesitzer. Und alle haben so ihren Kummer, manchmal tritt dieser sogar als Person auf wie "Magnus", wegen dem Patentochter Lisa schlimmen Liebeskummer hat; "man kann Lisa hinter dem hünenhaften Liebeskummer kaum erkennen", heißt es da. Der Leser findet sich wohlig wieder in den Kümmernissen der Protagonisten, die von der Angst vor Konflikten über marode Rücken bis hin zu unkontrolliert zitternden Händen reichen. Lekys Gabe zur feinen Beobachtung und ihre Liebe zu Details, ihr filigraner Sprachgebrauch und das tiefe Verständnisse für alles Menschliche machen die Lektüre dieses geschmackvoll gestalteten schmalen Bandes zum Vergnügen.
Amüsant bis melancholisch. Leky musiziert meisterhaft auf der "Kummerklaviatur" des menschlichen Daseins.Rezensent: Marie Varela
Personen: Leky, Mariana
Leky, Mariana:
Kummer aller Art / Mariana Leky. - Köln : DuMont, 2022. - 170 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8321-8216-8 geb. : EUR 22.00
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd Lek - Buch