Der 8-jährige Txiki wird in den 1960er Jahren zu Verwandten ins baskische San Sebastián geschickt, wo er aufwächst.
Rezension
Weil seine armen Eltern ihn nicht mehr ernähren können, wird der 8-jährige Txiki zur Familie seiner Tante nach San Sebastián geschickt, wo er zusammen mit seiner Cousine und seinem Cousin, der mit der ETA sympathisiert, aufwächst. Diese scheinbar einfache Familiengeschichte aus dem Baskenland während der Franco-Ära bietet zugleich ein Gesellschaftsbild (baskischer Patriotismus, Katholizismus, Sexualität, Arbeitermilieu) jener Jahre. Die Perspektive wechselt zwischen dem kindlichen und erwachsenen Txiki, der dem Autor Aramburu seine Geschichte erzählt, was dem Roman eine komplexe Struktur gibt. Flüssig im Stil, mit lebhaften Dialogen und einer humoristischen Grundhaltung ist so ein großartiger Roman entstanden. Im Spanischen bereits 2012 erschienen, kann dieses Buch als Vorgeschichte zu Aramburus Erfolgsroman „Patria" (dt. 2018) gelesen werden. Frank Stöckle bietet mit seiner charaktervollen Stimme als routinierter Sprecher ein vorzügliches Hörerlebnis.
Bibliotheken, die bereits „Patria" im Bestand haben, sollten ihren Lesern diesen Titel als Buch und Hörbuch unbedingt anbieten.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Aramburu, Fernando Stöckle, Frank Zurbrüggen, Willi
Aramburu, Fernando:
Langsame Jahre : Ungekürzte Lesung / Fernando Aramburu. Gelesen von Frank Stöckle. Dt. von Willi Zurbrüggen. - Freiburg : Audiobuch, 2019. - 2 mp3-CDs ; 276 Min. -
ISBN 978-3-95862-524-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher