Kerstin Hensel erzählt im großen Bogen ostdeutsche Nachkriegsgeschichte im kleinen Dorf.
Rezension
Am 6. September 1944 werden Gunter Konarske in Lärchenau (Brandenburg) und Adele Möbius in Katzgrün (Vogtland) geboren. Verschlungene Wege, sonderbare Geschichten und erstaunliche Abgründe lassen sie in den 1950er Jahren zusammenfinden und ein ungewöhnliches Paar werden. Kerstin Hensel schreibt "Realismus, der einen halben Meter über dem Erdboden steht" oder auch unter ihn geht; man muss sich einlassen wollen auf ihren Stil und ihre Meisterschaft. Surreales, Affektives, Magisches und Groteskes scheint auf, während Gunter, hochbegabter Arzt, dem erhofften Nobelpreis entgegen arbeitet, Sohn Timm sich schließlich der Fleischerei verschreibt und Adele an der Leere ihres Lebens mehr und mehr verzweifelt. Die Zeit, ein sonderbar Ding - Strauss' "Rosenkavalier" wird ihr musikalischer Begleiter bis zu ihrem unerlösten Ende im Jahr 2007. Fast mythologische Geschichtsschreibung umrahmt sie.
Uneingeschränkt überall dort einsetzbar, wo mit Hensels Buch "Im Spinnhaus" (Ev.B. 03/340) eine Art deutscher magischer Realismus willkommen ist.Rezensent: Jana Heinig
Personen: Hensel, Kerstin
Hensel, Kerstin:
Lärchenau : Roman / Kerstin Hensel. - 1. Aufl. - München : Luchterhand, 2008. - 445 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-630-87275-9 geb. : EUR 19.95
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