Die Lebensgeschichte des alleinerziehenden Vaters Roland Baines.
Rezension
Ein Familiengeheimnis veranlasst Rolands Eltern ihn mit nur 11 Jahren von Libyen aus nach England in ein Internat zu schicken. Der Missbrauch durch seine Klavierlehrerin führt schließlich zu seinem Schulabbruch. Er schöpft weder sein musikalisches noch sein Talent als Dichter aus und führt ein wenig zielgerichtetes Leben. Von seiner deutschen Ehefrau Alissa wird er verlassen, als der gemeinsame Sohn gerade 1 Jahr alt ist. Sie hat Angst ihre schriftstellerischen Ambitionen in der Ehe nicht ausleben zu können. Im Alter stellt Roland sich seiner Vergangenheit, indem er seine Klavierlehrerin und auch seine Ex-Frau noch einmal trifft. Familienkonflikte sind ein großes Thema des Romans. Außerdem die Frage, inwiefern sich Privatleben und Politik beziehungsweise Zeitgeschehen gegenseitig beeinflussen oder sogar bedingen. Der Autor beschreibt seine Figuren überzeugend in ihrer Zerrissenheit. Die Einbettung in das Zeitgeschehen gelingt hervorragend, nimmt allerdings manchmal zu viel Raum ein.
Der berührende Roman umfasst beinahe 30 Jahre. Geeignet für alle, die sich für gesellschaftliche Entwicklungen und die Suche nach dem persönlichen Lebensziel interessieren.Rezensent: Susanne Brenner
Personen: McEwan, Ian Robben, Bernhard
McEwan, Ian:
Lektionen : Roman / Ian McEwan. Dt. von Bernhard Robben. - Zürich : Diogenes, 2022. - 713 S. ; 19 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-257-07213-6 geb. : EUR 32.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: McE - Buch