Zwölf Erzählungen über nicht ganz unkomplizierte Liebesbeziehungen.
Rezension
Die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts brachten große gesellschaftliche Verschiebungen, die nicht immer unproblematisch für die ältere Generation waren, die noch an festgefügten Konventionen orientiert war. Wo Libertinage gelebt wurde, waren Konflikte daher vorprogrammiert. Die Autorin, die seit vielen Jahrzehnten im Tessin lebt und sich in dieser Traumlandschaft beheimatet fühlt, spürt in ihren Erzählungen Lebenswege auf, die solche Liebesbezüge aufweisen und damals neue Wege ausprobierten. Thematisiert wurden einige Beziehungen von berühmten Schriftstellern von ihr schon in früheren Publikationen („Und werde immer ihr Freund sein“, „Aline und die Erfindung der Liebe“). Andere Texte, etwa von Menschenfreunden besonders in Zeiten der Diktatur, sind neu und bewegend geschildert vor der so eindrucksvollen, fast möchte man sagen, einmaligen Kulisse jener Landschaft jenseits des Gotthardmassivs mit Blick auf den Lago Maggiore und das schon mittelmeerische Ambiente.
Für Liebhaber des Tessins und für Leser*innen, die sich mit Lebensläufen beschäftigen mögen.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Hasler, Eveline
Hasler, Eveline:
Liebe ist ewig, doch nicht immer beständig : Von kürzeren und längeren Ewigkeiten. Erzählungen / Eveline Hasler. - Zürich : Nagel & Kimche, 2021. - 202 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-312-01228-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher