Ein junger Mann erzählt vom Wunsch geliebt zu werden, von Selbstzerstörung und der rettenden Kraft der Phantasie.
Rezension
Ich? "Ich bin der, der Timm spielt." Timm spielt Schriftsteller und verliebt sich in Rock. Rock kellnert, hat einen Hund und einen Liebhaber, der bei ihr wohnt. Auch Timm zieht bei ihr ein. Schriftsteller betrinken sich, schreiben bevorzugt in Kneipen und in Wachstuchhefte. Sie sind getrieben vom Trauma ihrer Kindheit. Eigentlich sind sie erfolglos, das Drama um Timm nimmt erst seinen Lauf, als sein Vater ihn zu einem berühmten Schriftsteller machen will und einen Verleger finanziert. Tim schreibt wenige wahrhaftige Sätze und klaut viele aus der Dissertation seines WG-Konkurrenten, um sein Mindestsoll an Wörtern zu erfüllen. Ein Beststeller braucht: einen 1-2 Wort-Titel, einen prägnanten Umschlag, formale Ideen, wie die Kapitel rückwärts zu zählen, einen guten ersten Satz, alles so auch in diesem Roman. Eigenwillig in der Sprache, sprudelnd vor skurrilen Ideen, witzig, traurig und tragisch laviert der Autor seinen Helden durch die Höllen des Literaturbetriebs und seines jungen Lebens.
Empfohlen für Literaturkreise, Schreibgruppen und alle, die schräge Komik, lakonischen Sprachwitz und ein Spiel mit Klischees schätzen.Rezensent: Angelika Barth
Personen: Zürcher, Tom
Zürcher, Tom:
Liebe Rock : Roman / Tom Zürcher. - Wien : Picus, 2021. - 290 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7117-2110-5 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Zür - Buch