Ein Buch über die Kummer-Seite der Liebe, sowohl im klassischen Sinne von Liebeskummer als auch innerhalb von Liebesbeziehungen.

---

Rezension

Der katholische Priester und Seelsorger Hermann Wohlgschaft setzt sich mit der Kummer-Seite der Liebe auseinander. Besonders gelungen ist dabei der weite Blick: Es gibt sowohl Kapitel zu einseitiger, unerwiderter Liebe und zum Ende von Liebesbeziehungen, als auch zu bestehenden Liebesbeziehungen. Wie kümmert sich die Liebe, wenn ein Partner ein Pflegefall wird? Oder wenn sich einer zu sehr für den anderen aufgibt? Wie verändert sich die Liebe, wenn die Lust auf Sex immer weniger wird?
Wer jedoch klassische Ratgeberliteratur erwartet, wird enttäuscht. Zwar liegt die lange seelsorgerliche Erfahrung des Autors im Hintergrund, jedoch verzichtet er sowohl auf authentische Fallbeispiele als auch auf Ratschläge und Handlungsanweisungen. Stattdessen erforscht er die verschiedenen Aspekte des Liebes-Kummers anhand von Beispielen aus der klassischen und modernen Literatur.
Abschließend bringt er seine theologische Kenntnis ein und fragt danach, wie Gott sich kümmert und ob er liebt.

Wer sich auf eher abstrakter Ebene mit den unterschiedlichen Schattenseiten der Liebe beschäftigen will und Spaß an vielfältigen literarischen Bezügen hat, kommt hier auf seine Kosten.

Rezensent: Hannah Woernle

---

Personen: Wohlgschaft, Hermann

Schlagwörter: Theologie Liebeskummer