Eine Faszinationsgeschichte der sprachlichen Kunstwerke.
Rezension
Kurzke gehört zu den Kennern der Literatur, die die Vielseitigkeit ihrer Leseinteressen mit einem hohen Maß an wissenschaftlicher Akribie verbinden und darüber auf ganz unterschiedlichen Stilebenen schreiben können. Seine Forschung und Lehre als Professor der Literaturwissenschaft und als katholischer Theologe hat er immer wieder genutzt, um die Ergebnisse in bester essayistischer Weise mit eigenem literarischem Akzent für ein breites Publikum darzustellen. Die Spannweite seiner Arbeiten reicht dabei von der Expertise zum Kirchenlied über Goethe, Büchner bis hin zu Thomas Mann und Hans Magnus Enzensberger. Dabei hat er stets die vielen Querverbindungen der deutschen Literatur mit der europäischen Kulturszene im Blick. So präsentiert er einleitend eine Modellanalyse zu Kleists "Gebet des Zoroaster" und für den Einstieg in die Erzählkunst wählt er Dantes "Divina Commedia", kommt dann aber auch auf Günter Grass und Karl May als Zeugen für den Geist ihrer jeweiligen Epoche zu sprechen.
Kurzke bietet eine anspruchsvolle, aber unterhaltsame Einführung in seine z.T. subjektiv zusammengestellte Bibliothek der deutschen Literatur und deren internationale Wurzeln.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Kurzke, Hermann
Kurzke, Hermann:
Literatur lesen wie ein Kenner : Eine Handreichung für passionierte Leserinnen und Leser / Hermann Kurzke. - München : Beck, 2021. - 394 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-406-76435-6 geb. : EUR 28.00
Literaturgeschichte (Gesamt- und Einzeldarstellungen) - Signatur: Lb Kur - Buch