Der niveauvolle Schauerroman dreht sich um Glaube, Glaubenszweifel, Okkultismus und Schuld.
Rezension
Ein kleiner Kreis tiefgläubiger Menschen begibt sich mit seinem Gemeindepfarrer auf eine österliche Pilgerreise in ein entlegenes Haus an einem nordenglischen, für eine ungezähmte Natur bekannten Küstenstreifen. Besonders eine Mutter in der Gruppe beharrt besessen auf der strikten Einhaltung religiöser Rituale, weil sie eine göttliche Wunderheilung für ihren geistig zurückgebliebenen Sohn erhofft. Beginnend mit der zunehmend distanzierten Haltung des Pfarrers gerät die Pilgergruppe in einen Strudel unheilvoller Ereignisse. Auch die irritierenden Erlebnisse, die der behinderte Junge und sein jüngerer Bruder während ihrer Ausflüge in die Umgebung erfahren, belasten die nachfolgenden Geschehnisse mit einer untergründigen Schuld. - Erzählt wird aus der Erinnerung des inzwischen erwachsenen und geläuterten Bruders. Bemerkenswert stilsicher und atmosphärisch dicht wird trotz der anfangs langatmigen Passagen zunehmend eine düster-bedrohliche Spannung erzeugt.
Gruseliger Thriller, der sich mit den Abgründen des Glaubens an Wunder und Heilung befasst. Sorgt für reichlich Diskussionsstoff.Rezensent: Natascha Rothert-Reimann
Personen: Hurley, Andrew Michael
Hurley, Andrew Michael:
Loney : Roman / Andrew Michael Hurley. Dt. von Yasemin Dincer. - Berlin : Ullstein, 2016. - 336 S. : 20 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-550-08137-8 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Hur - Buch