Ein intensives Gespräch mit E. Drewermann über die Bedeutung Luthers und die gegenwärtige Kirche.
Rezension
Ein eindrucksvolles und langes Interview hat Jürgen Hoeren mit E. Drewermann geführt und aufgezeichnet. Ein tolles literarisches Genre, das Verlage heute kaum noch zulassen. Aber, wie sonst sollte auch dem unglaublichen Wissensschatz des Befragten Raum gegeben werden? - Drewermann erzählt. Wie er Luther versteht, wie er als katholischer Theologe die Reformation sieht, welche Möglichkeiten sie eröffnet und welche Chancen sie nicht wahrgenommen hat. Und immer wieder die Auseinandersetzung, wie die Reformation aus psychologischer Sicht zu verstehen und zu deuten ist. Manchmal schweift Drewermann dabei ein wenig ab, aber Hoeren holt ihn stets zum Thema zurück. Luther reißt magisches Denken ein und verändert die Angst vor Gott zum Mut in Gott. Und weil das bis heute stetig neu zu tun ist, fordert Drewermann, dass Luther weiterentwickelt wird, man ihm die Worte schenkt, die er damals nicht haben konnte. Das macht das Buch aus. Luther nicht historisch lassen, ihn vergegenwärtigen.
Einzelne Abschnitte können optimal in Gruppen und im Unterricht verwendet werden.Rezensent: Dirk Purz
Personen: Drewermann, Eugen
Drewermann, Eugen:
"Luther wollte mehr" : Der Reformator und sein Glaube. Im Gespräch mit Jürgen Hoeren / Eugen Drewermann. - Freiburg : Herder, 2016. - 320 S. ; 21 cm
978-3-451-35766-8 geb. : EUR 19.99
Glaube und Theologie im Gespräch (z.B. Auseinandersetzung mit Wissenschaften, Religionen und Weltanschauungen) - Signatur: Cm Dre - Buch