Bürster, Helga
Luzies Erbe Roman
Bücher

Vier Frauen, vier Generationen, ein Weltkrieg und ein schwerwiegendes Geheimnis.


Rezension

Als die fast 100-jährige Luzie Mazur stirbt, hinterlässt sie das „Mazur‘sche Schweigen“. Ein Schweigen darüber, was sie und ihren Mann und damit eine Liebe, die den 2.Weltkrieg überlebte, am Ende auseinandergebracht hat. Als junge Frau verliebt sie sich in den polnischen Zwangsarbeiter Jurek. Diese Liebe, die in zwei Schwangerschaften mündet, bringt nicht nur das Paar, sondern auch Luzies Familie und den gesamten Bauernhof, auf dem die beiden arbeiten in Lebensgefahr. Doch können sie nicht voneinander lassen. Warum, so fragen sich die Töchter, Enkelin und Urenkelin, verließ Jurek seine Luzie und die Kinder dann jedoch einige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, als endlich eine Heirat möglich war und so etwas wie Alltag und Normalität hätten einkehren können? Enkelin Johanne möchte es wissen, stöbert Jurek auf, erhält aber auch hier keine Antwort. Nur die Lesenden sind im Vorteil, denn ihnen wird die Geschichte von Luzie und Jurek erzählt, sie erhalten eine Ahnung von dem, was sie er- und durchlebten. Entstanden ist eine fesselnde Geschichte um vier Generationen Mazur‘scher Frauen und um ein tragisches Liebespaar während und nach der Terrorherrschaft der Nazis.

Ein Buch, das man nur schwer aus der Hand legen kann, unsentimental und sehr berührend erzählt.

Rezensent: Wiebke Mandalka


Personen: Bürster, Helga

Schlagwörter: Deutschland Generationen Zweiter Weltkrieg Zwangsarbeiter

Bürster, Helga:
Luzies Erbe : Roman / Helga Bürster. - Berlin : Insel, 2019. - 287 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-458-17814-9

Zugangsnummer: 40503
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher