Maria Theresia (1717-1780) regierte 40 Jahre lang die Habsburgermonarchie und war dazu Mutter von 16 Kindern.
Rezension
Mit gerade einmal 23 Jahren bestieg Maria Theresia den Habsburger Thron und wurde trotz außen- und innenpolitischer Rückschläge eine der mächtigsten Herrscherinnen Europas im 18. Jahrhundert. Ihr 300. Geburtstag ist für die Philosophin und Historikerin Élisabeth Badinter Anlass, Maria Theresia eine eher unkonventionelle Biographie zu widmen. Im Vordergrund stehen dabei ihre unterschiedlichen und zum Teil widersprüchlichen sozialen Rollen als Herrscherin, Gattin und Mutter von 16 Kindern. Auf breiter Quellenbasis von mehreren tausend Briefen der Herrscherin und ihres Umfeldes sowie den Depeschen ausländischer Gesandter am Hofe zeigt Badinter, wie Maria Theresia ihre Rollen miteinander vereinbaren konnte - oder auch nicht. Der Autorin gelingt dabei das Kunststück, wissenschaftlich fundiert und doch in verständlicher Sprache zu erzählen. Es entsteht das Bild einer starken, die Männer in ihrer Familie dominierenden Herrscherin, wobei die Feministin Badinter besonders die weiblichen Rollenvorbilder in ihrer Mutter und Großmutter betont. Mit ausführlichen Anmerkungen und Anhang.
Für historisch Interessierte sehr zu empfehlen - nicht nur für Frauen.Rezensent: Claudia Puschmann
Personen: Badinter, Élisabeth
Badinter, Élisabeth:
Maria Theresia : Die Macht der Frau / Èlisabeth Badinter. Dt. von Horst Brühmann u. Petra Willim. - Wien : Zsolnay, 2017. - 300 S. ; 22 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-552-05822-4 geb. : EUR 24.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Bad - Buch