Ihre Familie gehört zu denen, die aus der Militärdiktatur Gewinn schlagen. Sie wechselt die Seite und lernt die Liebe kennen.
Rezension
Maria wird von ihrem Liebsten Mary genannt. Er ist ein Anführer unter den Studierenden, die 1973 mit ihrem Widerstand das Ende der griechischen Militärdiktatur einleiten. Im Zuge des Aufstandes wird sie verhaftet und gerät in die Fänge der Folterer. Bei all dem ist sie schwanger und liebt in zarter und berührender Weise das ungeborene Kind in sich. Ihre Herkunft aus einer Familie des Militärs, in der Kälte und Hass den Ton angeben, könnte sie retten. Aber sie will ihre Liebe nicht preisgeben, das nicht loslassen, das ihr Würde und Leben verliehen hat. Sie schweigt. Lange gelingt es ihr, die Schwangerschaft zu verbergen. Monate sagenhafter Folter vergehen. Immer wieder hofft sie, alles sei überstanden. Aber sie wird vor die Entscheidung gestellt: den Namen des Geliebten nennen oder das Kind in Gefangenschaft gebären und an "Adoptionseltern" verlieren. Die mitgefangenen Frauen, deren Solidarität in all der Zeit voller Kraft und Mut ist, verhelfen ihr zu einer schmerzhaften Lösung.
Für Literaturgottesdienste gut geeignet, ebenso für Lesekreise und Literaturgruppen.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Fioretos, Aris
Fioretos, Aris:
Mary : Roman / Aris Fioretos. Dt. von Paul Berf. - München : Hanser, 2016. - 348 S. ; 22 cm. - Aus d. Schwed.
ISBN 978-3-446-25270-7 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Fio - Buch