Eine Kindheit und Jugend bei Scientology.
Rezension
Jenna Miscaviges Großeltern und Eltern waren bereits gläubige Mitglieder der "Scientology Church". Die Eltern sind in führenden Positionen tätig, der Bruder des Vaters ist der Führer der Organisation. Für Jenna war es selbstverständlich, dass die Eltern für das Wohl der Menschheit bis zur Erschöpfung arbeiteten und sie selbst in einem Internat getrennt von ihnen aufwuchs. Eine Kindheit gab es nicht. Vielmehr wurden die Kinder zu "Parteisoldaten" abgerichtet, denen jedes eigene Gefühl, jeder eigene Gedanke ausgetrieben wurde. Ein Spitzelsystem machte schon den Versuch eines Ausbruchs unmöglich. Die Vorstellungen des Sektengründers L. R. Hubbard waren kritiklos zu übernehmen. Sie haben absolute Gültigkeit. In der Pubertät begann Jenna zu zweifeln. Ihre nicht zu unterdrückende Warmherzigkeit machte sie sensibel für das Unrecht, das sie mit ansehen musste. Nach großen inneren Kämpfen und schwierigsten Auseinandersetzngen mit dem Führungspersonal der "Church" konnte sie dieselbe, inzwischen verheiratet, schließlich mit ihrem Ehemann verlassen. Sie widmet sich jetzt der Aufklärung der Praktiken von Scientology in der Öffentlichkeit. Das Buch gibt einen Einblick in ein menschenverachtendes System.
Da Scientology auch in Deutschland immer wieder von sich reden macht, werden viele LeserInnen nach diesem authentischen Bericht greifen. Auch für Gesprächskreise gut geeignet.Rezensent: Lieselotte Diepholz
Personen: Miscavige Hill, Jenna
Miscavige Hill, Jenna:
Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht / Jenna Miscavige Hill mit Lisa Pulitzer. Dt. von Ina Bell und Marianne Denkhaus. - München : btb, 2013. - 478 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-442-75410-6 geb. : EUR 19.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch