Mein lieber Papa
Buch

Kind, das seinen Vater nicht kennt, flüchtet sich in eine Phantasiewelt.


Rezension

Wie alle Menschen und Tiere einen Vater haben, weiß auch das Kind, dass es einen hat. Da es ihn aber offensichtlich nicht kennt, malt es sich ihn in immer phantastischeren Bildern aus: So ist der Vater z.B. mit Riesen auf Weltreise, hat einen unaussprechlich langen Namen und hat im Indischen Ozean gelebt. Er wird kommen, wenn die Bienen allen Nektar der Welt gesammelt haben, also realistischer Weise wohl nie. Das Kind liebt seinen Vater, und geht davon aus, von ihm geliebt zu sein. So weit, so gut. Es hält an der Hoffnung fest, seinem Vater mal zu begegnen und ihm dann einen kleinen Flamingo zu schenken. Auch das ist positiv. Kritisch finde ich, dass das Buch in phantastischen Bildern stecken bleibt und an keiner Stelle versucht, realistische Bewältigungsmöglichkeiten zu eröffnen, z. B. durch Erzählungen der Erwachsenen, Bilder vom Vater oder die Begegnung mit Männern aus dem Umfeld.

Einzelne Bilder der ansprechenden Illustrationen könnten gute Gesprächsanlässe bieten, um mit Kindern, die ihren unbekannten Vater vermissen, zu sprechen

Rezensent: Birgit Krohn-Grimberghe


Personen: Bansch, Helga

Schlagwörter: Kindergarten Vater Alleinerziehend

Interessenkreis: Mitteldruck

Mein lieber Papa / Helga Bansch Text und Ill. - 1. Aufl. - Wien : Jungbrunnen, 2009. - o. Pag. : überw. Ill. ; 29 cm
ISBN 978-3-7026-5810-6 geb. : EUR 13.90

Zugangsnummer: 0002/6083
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Buch