Was steckt hinter Jesu Gleichnissen und Handlungen? Kindheitserinnerungen, wie sie Klaas Huizing erzählt.
Rezension
Wie lebte Jesus, bevor er berühmt wurde? Und wie wurde er überhaupt, was er wurde? Der Theologieprofessor und Schriftsteller Klaas Huizing beschreibt, wie Jeschua nicht weiß, ob er seinen Freund Jonathan wirklich ins Leben zurück gebetet hat, als der beim Spielen verunglückte. Als Jeschua zum ersten Mal nach Jerusalem reist, geht es ihm wie weiland dem jungen Luther bei der Romreise. Er ist tagelang nachdenklich, weil er bezweifelt, dass Gott so gepriesen werden soll, wie es die prächtige Tempelarchitektur tut. Und einmal fällt Jesus unter die Räuber, und überraschender Weise hilft ihm ein Römer. Und dann ist da die Szene mit der Ehebrecherin, deren Steinigung Jeschua nie vergessen würde. Wer Huizings gut recherchierten Roman gelesen hat, kommt Jesu Verkündigung vor wie eine Sammlung von Kindheitserinnerungen. Aber über Jesus spirituellen Weg erfahren wir fast nichts. Nur von einem "Gast" schreibt Huizing manchmal, der Jesus mal mehr und mal weniger spürbar ist. Ein Gast?
Das Buch enthält eine Fülle von raffinierten Kombinationen von Historie, Literatur und Glaubensgeschichten und ist eine Fundgrube für jeden Kenner.Rezensent: Frank Hiddemann
Personen: Huizing, Klaas
Huizing, Klaas:
Mein Süßkind : Ein Jesus-Roman / Klaas Huizing. - München : Gütersloher Verl. - Haus, 2012. - 240 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-579-06579-3 geb. : EUR 19.99
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