Geschichten aus der Bibel, gedacht zum Vorlesen, ohne Verstehenshilfen.
Rezension
Diese Kinderbibel (mit Angaben der Bibelstellen) versammelt die "üblichen" Geschichten, nach Genesis und Exodus Rut, David, Daniel und Jona, dann Jesusgeschichten und noch ein wenig Apg. Sie arbeitet vor allem nacherzählend, wobei doch manche Ungenauigkeiten auffallen. Dass die verbotene Frucht zum Apfel wird und ein Stern die Hirten nach der Engelsbotschaft zum Stall führt, mag ja noch hingehen. Auch dass Jakob Rahel erst nach 14 Jahren heiraten kann, erzählt das AT nicht. Eigene Bibellektüre hätte derartige Fehler vermeiden helfen. Wenn aber Jesus das "Werden wie die Kinder" erläutert mit: "Nehmt euch, euer Leben und eure Wünsche nicht wichtig", dann finde ich das in einer Kinderbibel fast schon skandalös. - Warum es für damalige Hörer überraschend sein muss, dass gerade ein Samariter Barmherzigkeit zeigt (der Levit wird als "zweiter Mann" eingeführt), kann sich Kindern kaum erschließen, wenn es nicht erklärt wird - und vorlesende Erwachsene wissen es nicht zwangsläufig, so wenig wie das Wort "Sünde" in seiner Bedeutung geläufig ist. Das Wort Jünger wird ausschließlich in der männlichen Form verwendet, Frauen um Jesus kommen auch sonst kaum vor. Der Text überwiegt, die wenigen Bilder verleihen den Geschichten keine Tiefe und überraschen nicht.
Rezensent: Griet Petersen
Personen: Neubauer, Annette
Neubauer, Annette:
Meine große Kinderbibel / Annette Neubauer. Ill. von Daniela Chudzinski. - Bindlach : Loewe, 2017. - 153 S. : Ill. ; 28 cm
ISBN 978-3-7855-8492-7 geb. : EUR 14.95
Christlicher Glaube - Signatur: Jc Neu - Buch