Ein zauberhafter Roman über Vernunft und Phantasie, Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen und Trostfinden.
Rezension
Ein Jahr nachdem ihre Mutter von der Insel verschwunden ist, beginnt die 12jährige Minou ihre Geschichte zu erzählen. Den Ausschlag gibt einer jener "großen Zufälle", die alles im Leben verändern können. Für Minou und ihren Vater ist dies ein toter Junge, der am Ufer der Insel angeschwemmt wird und der bis zur Ankunft des nächsten Schiffes wie ein Gast im blauen Zimmer liegt. Beide finden in ihm ein Gegenüber, mit dem sie reden können und der ihnen weiter auf dem Weg der Wahrheit hilft. Dies scheint auf einer einsamen Insel, die nur von wenigen, dafür liebenswert skurrilen Personen bewohnt wird, gar nicht seltsam. Nach und nach erfahren die Leser von dem Spannungsfeld, in dem Minou aufwächst: zwischen einer höchst phantasiebegabten Mutter und einem vernunftgläubigen Vater, beide traumatisiert durch Kriegserlebnisse; einander zwar liebevoll zugetan, doch ohne Verständnis für die jeweiligen Lebensstrategien. Am Ende kann Minou ihre Mutter loslassen und voller Zuversicht nach Vorne blicken.
Ein philosophischer Roman voller Phantasie, vorwiegend für Mädchen ab 13 J. und junge Erwachsene geeignet.Rezensent: Nina Theka
Personen: Jacobsen, Mette
Jacobsen, Mette:
Minous Geschichte / Mette Jacobsen. Dt. von Brigitte Jakobeit. - Berlin : Bloomsbury, 2012. - 215 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-8270-5499-9 geb. : EUR 16.90
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch