Enge Verhältnisse in einem Dorf auf einer Insel zwischen den Geschlechtern, den Gewerken und den Lebensmöglichkeiten.
Rezension
Karen Köhler konstruiert klaustrophobische Verhältnisse auf einer Insel, die sich wohl im hellen Licht des Mittelmeeres befindet, wo Oliven, Tomaten und viele andere gute Früchte wachsen. Aber auch der Wahn einer religiösen Gemeinschaft, die aus zahlreichen Versatzstücken verschiedener Religionen zusammengebastelt ist und an der die Autorin die Radikalisierung patriarchaler Strukturen vorführen will. Das wirkt nicht nur für ein geübtes Augen und eine erfahrene Leserin absichtsvoll und absehbar. Es ist fad und ärgerlich. Das heilige Buch heißt Kochabel! Bitte!? Was soll denn das? Dieses Absichtliche macht das Buch zu einer Zumutung. Manchmal denke ich an Ottfried Preußlers "Krabat" und sehe den Meister in seinem schwarzen Buch lesen. Das hatte was und nicht durch Zufall gehört dieses wunderbare Kinderbuch zu den wertvollen Klassikern. Dahin schafft es Karen Köhlers "Miroloi" nicht. Die Rezeptur ist bekannt: eine rebellische Fremde, deren Brüste jung sind, Sex, Aufruhr, Feuer, Tod. Gähn!
Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Köhler, Karen
Köhler, Karen:
Miroloi : Roman / Karen Köhler. - München : Hanser, 2019. - 462 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-26171-6 geb. : EUR 24.00
Buch