Ein Personenschaden bei einer Fahrt im Intercity und zwei Hundertfrankenscheine mit identischer Seriennummer: Auf den ersten Blick hat beides nichts miteinander zu tun. Auf den zweiten Blick schon.
Rezension
Als sein Intercity gewaltsam zum Stehen kommt, ahnt der Videojournalist Jonas Brand noch nicht, in welches Abenteuer er gerade gerät. Die Weiterfahrt ist blockiert, draußen liegt ein Toter. Brand schultert die Kamera, hält die beklemmende Situation fest und befragt die Mitreisenden. Er ist freischaffender Videojournalist, der allerdings von Höherem träumt. Knapp drei Monate später spielt ihm der Zufall wieder etwas Seltsames in die Hände: zwei Hundertfrankenscheine mit identischer Seriennummer - beide, wie man ihm bei der Bank verblüfft bestätigt, eindeutig echt. Und dann wird Brands Wohnung durchwühlt und er selbst auf offener Straße zusammengeschlagen und beraubt. Jemand soll offenbar eine Ungereimtheit aus der Welt schaffen - und damit zugleich Zweifel an der Glaubwürdigkeit einiger staatstragender Persönlichkeiten. Es gelingt dem Autor überzeugend die überraschenden Erlebnisse, Abenteuer und Aktionen des jungen Journalisten zu schildern. Am Ende muss sich Jonas Brand jedoch eingestehen, dass die Welt der Großfinanz mit ihren kalten Aktivitäten, die vor Mord und Totschlag nicht zurückschrecken, sich nicht aus den Angeln heben lässt. Die Leserschaft bleibt informiert und doch etwas ratlos zurück.
Ein Thriller, der eine überzeugende Rolle in der entsprechenden Abteilung unserer Büchereien spielen wird.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Suter, Martin
Suter, Martin:
Montecristo : Roman / Martin Suter. - Zürich : Diogenes, 2014. - 308 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-257-06920-4 geb. : EUR 22.90
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