Dieser erste Großkrimi aus der DDR ist ein durch und durch politisches Buch.
Rezension
Seit 2014 hat Max Annas vier Kriminalromane veröffentlicht. Drei wurden mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Der neue Roman schließt in Thematik und Qualität nahtlos an. Annas, der einige Jahre in der DDR lebte, lässt einfühlsam die politische und gesellschaftliche Lage in der DDR der Vorwendezeit lebendig werden. Die Routinearbeit der Morduntersuchungskommission wird unterbrochen als 1983 an einem Bahngeleis die Leiche eines Vertragsarbeiters aus Mozambique gefunden wird. Annas bezieht sich auf einen bis heute ungeklärten historischen Kriminalfall. Die Ermittler gehen verschiedenen Spuren nach, stoßen aber immer wieder auf Schweigen. Ausländerhass gibt es in der DDR offiziell nicht. Neonazis erst recht nicht. Als der Verdacht auf neonazistische DDR-Bürger fällt, wird das Verfahren von höchster politischer Stelle eingestellt. Was nicht sein soll, darf nicht sein. Soll der brutale Mord ungesühnt bleiben? Ein Mitglied der Kommission ermittelt weiter und gerät in Gefahr.
Ein spannender Krimi und zugleich ein gesellschaftskritisches Buch. Sehr zu empfehlen!Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Annas, Max
Annas, Max:
Morduntersuchungskommission : Roman / Max Annas. - Hamburg : Rowohlt Hundert Augen, 2019. - 345 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-00103-2 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: SL Ann - Buch