Nora, die ihre Tochter Meret über alles liebt, versteckt diese über 13 Jahre lang in einem alten Motel, um sie vor der bösen Welt zu bewahren. Das geht solange gut, bis das Kind entdeckt wird.
Rezension
In ihrem ersten Roman beschreibt die Autorin die Geschichte einer unvergänglichen Liebe und Zuneigung. Meret, die Frucht einer Vergewaltigung durch einen "reinen" Mann, lebt in dem einen Raum des Verstecks, das die Mutter über all die Jahre bereitet hat. Merets Leben soll nicht durch die Bosheit der Welt gestört werden. Fast niemand weiß um die Tochter, die alles nur durch die Sinne und Seele der Mutter sehen und begreifen lernt. Erst durch den Jungen Nico, der die Einsiedlerin entdeckt, wird deren Leben und das Doppelleben der Mutter gestört. Dieser Roman voller innerer und realer Grausamkeiten schildert sehr überzeugend die Qualen und Erfahrungen einer nie entdeckten Mutterschaft und die Phantasien und Sehnsüchte eines heranwachsenden einsamen Mädchens im "Motel Terminal". Letztlich ist das Ende vorprogrammiert; es kann nur so enden, wie es hier endet.
Dieser Krimi aus der Schweiz mit Tiefgang sollte seinen Standort in unseren Büchereien finden.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Fischer-Schulthess, Andrea
Fischer-Schulthess, Andrea:
Motel Terminal : Roman / Andrea Fischer-Schulthess. - Zürich : Salis, 2016. - 341 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-906195-41-4 geb. : EUR 24.95
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