Musikgedichte
Buch

80 Musikgedichte vom Barock bis zur Gegenwart.


Rezension

"Gedicht und Musik könnte man als Geschwister bezeichnen", so beginnt das Nachwort zu dieser Anthologie. Musik kommt ganz ohne Worte aus. Will man über sie reden, bietet sich die Gedichtform an mit ihren verwandten Grundstrukturen des Liedhaften und Rhythmischen. Die Themen der Gedichte sind so bunt und vielfältig wie die Musikrezeption. Einige Gedichte befassen sich mit der seelischen Wirkung der Musik, "Die auf der Fluth des Lebens / Uns mit der Noth versöhnt!" ( v. Salis-Seewis), oder, wie D. v. Liliencron beim Musikhören empfindet: "Horch auf. mein Herz: es schweigen Streit und Streben." Musik gilt häufig als tiefer, sprachloser Ausdruck von Emotionen. Einige Texte knüpfen an an das antike Orpheus-Thema. Viele Gedichte widmen sich einem bestimmten Instrument, etwa der Laute, der Gitarre, der Geige, der Flöte, dem Klavier. Andere wenden sich bestimmten musikalischen Formen (Sonate, Valse triste, Fuge) oder Komponisten zu: "Bach / mein Blutstrom / zum Himmel" (R. Ausländer).

Ein interessanter Gedichtband für Lyrikfreunde, die eine Beziehung haben zur klassischen Musik. Für den Eigenbesitz und für Büchereien mit sehr breit ausgebautem Lyrikbestand.

Rezensent: Heidrun Martini


Schlagwörter: Lyrik Musik

Musikgedichte / Matthias Mayer [Hrsg.]. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2011. - 173 S. ; 17 cm
ISBN 978-3-423-13943-4 kt. : EUR 8.90

Zugangsnummer: 0002/8581
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch