Die Geschichte einer Vergewaltigung aus der Sicht des Opfers und des Täters.
Rezension
Vivian, eine junge Amerikanerin bricht nach dem Ende ihres Studiums nach Europa auf, um endlich andere Kontinente und die Welt zu entdecken. Schon von klein auf hat sie sich für Reiseberichte und Entdeckungen anderer Länder interessiert, und mittels eines Stipendiums für irische Literatur kann sie sich diesen Wunsch erfüllen. Sie ist eine begeisterte Wanderin und unternimmt allein größere Touren. Ihr Leben verändert sich schlagartig, als sie auf einer ihrer Touren brutal vergewaltigt wird. Sie wird von einem fünfzehnjährigen Jungen auf gewalttätigste Art und Weise misshandelt. Es dauert Jahre, bis sie sich von diesem schrecklichen Ereignis und den anschließenden Untersuchungen und Verhören erholt. Sie übersteht den Strafprozess gegen ihren Vergewaltiger und beginnt 9 Jahre später die Tat in diesem vorliegenden Roman zu verarbeiten. - Winnie M Li erzählt ihre Geschichte in dem Roman und gleichzeitig die des Täters. Sie versucht sich in den jungen Mann hineinzuversetzen, von dem sie weiß, dass er einer Familie der den Roma ähnlichen "Irish Travellers" angehört. Hier treffen zwei Milieus aufeinander, die nichts miteinander verbindet und so ist die Geschichte einerseits autobiographisch, die Geschichte des Täters allerdings konstruiert.
Bedrückend und die geschilderten Gewaltszenen sind schwer erträglich. Dennoch ein Roman, den man bis zum Ende gefesselt verfolgt.Rezensent: Sophie Jünemann
Personen: Li, Winnie M
Li, Winnie M:
Nein : Roman / Winnie M Li. Dt. von Volker Oldenburg. - Zürich : Arche, 2018. - 429 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-7160-2771-4 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Li - Buch