Köstlich satirische Komödie über deutsche Befindlichkeiten, gesehen mit den Augen eines US-Amerikaners.
Rezension
Der Bürgermeister einer Kleinstadt im Odenwald ist überzeugt davon, dass sein Städtchen der Ursprungsort der Nibelungensage ist. Er setzt alles daran, mit einem Festspiel die Bedeutung seiner Gemeinde zu steigern. Das führt zu skurilen Zwischenfällen - speziell, als die Nachbarstadt eifersüchtig ein eigenes Nibelungen-Spektakel plant. Nach diversen gemeinsam verfassten Sachbüchern legen der Hawaiianer Eric T. Hansen und seine deutsche Lebensgefährtin Astrid Ule mit ihrem ersten Roman hintersinnig-lustigen Lesestoff über provinzielle Minderwertigkeitskomplexe und selbstgefällige Überheblichkeit der "großen weiten Welt" vor. Die Lektüre des kurzweiligen, gleichwohl stilistisch überzeugenden Buches macht Spaß - und lässt den Leser ein ums andere Mal innehalten: Ist an dieser Karikatur deutschen (und US-amerikanischen) Lebensalltags nicht vielleicht doch etwas dran?
Gute Unterhaltung für ein gesellschaftlich interessiertes, kulturell gebildetes Publikum - Grundkenntnisse der Nibelungensage sind hilfreich, aber nicht zwingend notwendig.Rezensent: Klaus Frieling
Personen: Ule, Astrid
Ule, Astrid:
Nibelungenfieber : Roman / Astrid Ule und Eric T. Hansen. - Frankfurt am Main : Scherz, 2009. - 462 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-502-10187-1 geb. : EUR 14.95
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