Slupetzky, Stefan
Nichts als Gutes Grabreden
Buch

16 fiktive Grabreden der besonderen Art.


Rezension

"Grabreden sind eine literarisch vernachlässigte Kurzform des biographischen Erzählens": Slupetzky widmet sich mit seinem Buch "Nichts als Gutes" dieser Gattung auf besondere Weise, indem er 16 Grabreden für fiktive Personen schreibt. Immer stellt er der Rede ein kurzes Vorwort, eine Einführung, voran, damit man sich besser in die Situation hineinversetzen kann. Über Tote, heißt es, soll man nichts als Gutes sagen. Slupetzkys pointierte und hintergründige Grabreden halten sich nicht an diese Regel. Sie erzählen ebenso viel über die Verstorbenen wie über die Redner selbst und am Ende meint man, diese fiktiven Person zu kennen oder wünscht sich, sie gekannt zu haben. Der Autor erschafft mit außergewöhnlichem Gespür für jede Rede eine entsprechende sprachliche Aura - mal still berührend, mal polternd, mal überraschend, jedoch stets menschlich. Einige Grabreden haben mich schmunzeln lassen, wieder andere haben mich sehr bewegt. Immer jedoch trifft der Autor den "richtigen" Ton.

Ein wundervoll lebendiges Buch, das zum Schmunzeln und zum Nachdenken anregt. Sehr empfehlenswert!

Rezensent: Christine Stockstrom


Personen: Slupetzky, Stefan

Schlagwörter: Biografie Lebensgeschichte Grabrede Tod und Leben

Slupetzky, Stefan:
Nichts als Gutes : Grabreden / Stefan Slupetzky. - Wien : Picus, 2021. - 158 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-7117-2111-2 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2015/0890
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Slu - Buch