In einer Mischung aus Reportage und Roman berichtet S. Mekhennet von ihrem Leben als Reporterin und führt uns hinter die Vorhänge des Islams.
Rezension
Wie wird man eine international anerkannte Reporterin? Wie setzt man sich mit seiner eigenen Herkunft auseinander und setzt sie nutzbringend ein? Souad Mekhennet schenkt Teilhabe an ihrem persönlichen Werdegang als Jugendliche und Reporterin. Sie lässt uns erleben, wie das Leben ist, wenn man hinter die Grenzen des offiziellen Islam schaut und versucht die Zusammenhänge eines globalen Konflikts zu verstehen und in die Öffentlichkeit zu tragen. Eine brillante Autorin stellt differenziert und feinsinnig die diffizilen Implikationen des Islam dar. Sie vermittelt nachhaltig das Verständnis, dass die weltweiten Konflikte nicht einfach lösbar, sondern äußerst komplex sind. Ihre These, die mächtigsten Leute sind die, die Geschichte schreiben, findet in jedem Kapitel ihre Bestätigung. Sie verdeutlicht die Auseinandersetzungen innerhalb der islamischen Gesellschaft, die in einem oberflächlichen Journalismus weggelassen werden. Sie ermöglicht das Verstehen, ohne plakative Lösungen anzubieten.
Ein exzellenter Journalismus gepaart mit der Auseinandersetzung mit der eigenen Identität. Als Informationsquelle überall dort, wo Interessierte sich mit den Fragen des Dschihads ernsthaft auseinandersetzen wollen.Rezensent: Dirk Purz
Personen: Mekhennet, Souad
Mekhennet, Souad:
Nur wenn du allein kommst : Eine Reporterin hinter den Fronten des Dschihad / Souad Mekhennet. Dt. von Sky Nonhoff. - München : Beck, 2017. - 383 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-406-71167-1 geb. : EUR 24.95
Soziologie, soziale Fragen - Signatur: Sb Mek - Buch