Ein kleiner Junge muss seine Großeltern und seine Heimat verlassen und die Sehnsucht aushalten.
Rezension
Nusret lebt bei seinen Großeltern in einem verlassenen Dorf im Kosovo. Sein bester Freund ist eine Kuh. Eltern und Geschwister sind während des Krieges nach Deutschland gegangen und schreiben nun Briefe, die der Briefträger vorlesen muss, weil weder die Großeltern, noch Nusret lesen können. Nusret soll auch nach Deutschland gehen, um dort die Schule zu besuchen. Er nimmt seine Kuh mit, sie soll auch lesen und schreiben lernen und Nusret den Abschied von der vertrauten Umgebung erleichtern. Später kehrt die Kuh zurück, damit sie den Großeltern Nusrets Briefe vorlesen kann. Schon früh muss der kleine Junge lernen, Abschied zu nehmen und die Sehnsucht nach lieben Menschen auszuhalten. Und er lernt, sich in einer völlig fremden Umgebung zurechtzufinden. Die Geschichte wird in einem ganz ruhigen Tonfall erzählt, sie lässt viel Freiraum für eigene Gefühle und Gedanken und bewertet nichts. Die Bilder dazu wurden von zwei Künstlern gemeinsam geschaffen. Die jeweilige Stimmung Nusrets wird gut durch die Farbwahl ausgedrückt, Collagen und Zeichnungen auf großen Farbflächen unterstützen die Erzählung.
Für den Einsatz in Kindergruppen ab ca. 4 Jahren geeignet, um einen Einstieg in das Thema Flucht und Heimat, bzw. Heimweh zu finden. Eine Bereicherung für jede Kinderbibliothek.Rezensent: Monika Betz
Personen: Tuckermann, Anja Zaeri, Mehrdad
Nusret und die Kuh / Anja Tuckermann. Ill. von Mehrdad Zaeri u. Uli Krappen. - München : Tulipan, 2016. - O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-86429-302-3 geb. : EUR 18.00
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Nus - Buch