Einfühlsam-humorvolle Familiengeschichte, erzählt aus der Sicht der 13-jährigen Véro, deren demente Großmutter in der Familie gepflegt wird.
Rezension
In dem bereits 1999 in Frankreich erschienenen und mehrfach ausgezeichneten Jugendroman von Hervé Jaouen, erzählt die 13-jährige Enkelin Véro aus der Ich-Perspektive, was seit dem Sommer mit ihrer an Alzheimer erkrankten Omama geschieht. Und mit ihrer vierköpfigen Familie. Denn nach einem Küchenbrand steht fest, dass Omama nicht mehr alleine leben kann. Ihr Haus wird aufgelöst, sie zieht zur Familie, Véro räumt ihr Zimmer für sie frei und alle gemeinsam tragen die Diagnose und ihre Konsequenzen. Stimulieren, geistig rege halten sollen sie die Großmutter, so ist der Rat des Arztes. Das versuchen die vier mit Humor, Energie und sehr viel Geduld. Der Blick des jüngsten Familienmitglieds auf das älteste umspannt drei Generationen und lässt viele Facetten zu. Auf faszinierende, eigenwillige Weise hebt sich dieses Jugendbuch von anderen ab, das auch sprachlich zeigt, dass diese Familie sich den Respekt vor jedem einzelnen Mitglied erhält und die Würde des anderen in Konflikt und Belastung nicht antastet.
Sehr empfohlen für Schule und Bücherei. Ab 12 Jahren.Rezensent: Kathrin Schmidt
Personen: Jaouen, Hervé
Jaouen, Hervé:
Pardon Monsieur, ist dieser Hund blind? / Hervé Jaouen. Dt. von Corinna Tramm. - Stuttgart : Urachhaus, 2013. - 189 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-8251-7786-7 geb. : EUR 14.90
Buch