Cristoff, Maria Sonia
Patagonische Gespenster Reportagen vom Ende der Welt
Buch

Die in Patagonien geborene und aufgewachsene Journalistin María Sonia Cristoff bereist ihre alte Heimat , um sich ein Bild von den heutigen Lebensbedingungen zu machen.


Rezension

Die Autorin besucht die Geisterdörfer, die der Erdölboom zurückgelassen hat und lässt die Bewohner erzählen. Viele der Geschichten haben einen bedrückenden Tenor, oft sind schwierigste Lebensumstände geschildert, unter denen es gilt das Leben zu meistern. Sie handeln von vernachlässigten, misshandelten und ausgebeuteten Kindern, von Träumern und Verrückten, von Leuten, die weggegangen sind um nie mehr wiederzukommen und die dann doch den Laden der Eltern übernehmen oder zum Heiraten zurückkommen und bleiben. Sie berichten auch davon, dass die indianische Kultur in diesem von Einwanderern dominierten Landstrich längst keinen Stellenwert mehr hat. María Sonia Cristoff schreibt angenehm unsentimental und mit nüchternem Blick. Ausführliche Landschaftsbeschreibungen wird man vergeblich suchen.

Für Leser und Leserinnen, die einen umfassenderen Zugang zu dem von Reiseveranstaltern oft romantisch verklärten Landstrich suchen.

Rezensent: Susanne Brenner


Personen: Cristoff, Maria Sonia

Schlagwörter: Alltag Argentinien Patagonien

Cristoff, Maria Sonia:
Patagonische Gespenster : Reportagen vom Ende der Welt / Maria Sonia Cristoff. Dt. von Peter Kultzen. - Berlin : Berenberg, 2010. - 280 S. ; 20 cm. - Aus d. Span.
ISBN 978-3-937834-40-5 geb. : EUR 25.00

Zugangsnummer: 0002/8089
Südamerika - Buch