Aramburu, Fernando
Patria Roman
Buch

In vielen Kapiteln mit zahlreichen Rückblenden werden 40 Jahre eines Dorfes, geprägt durch den baskischen Eta-Terrorismus, am Beispiel zweier Familien beschrieben.


Rezension

Zwei jahrzehntelang eng befreundete baskische Familien werden zu erbitterten Feinden, nachdem Txato, der eine Fabrik unweit von San Sebastian betreibt, Opfer eines Eta-Anschlags wird. Bittori seine Witwe, hält Joxe Mari, der am Tag des Anschlags in der Nähe gesehen wurde, für den Mörder ihres Mannes. 20 Jahre später hat Bittori - tödlich an Krebs erkrankt - nur noch den einen Wunsch: Sie will wissen, was damals wirklich geschah. Als es der gelähmten Tochter Arantxa gelingt, ihren Vater Joxian dazu zu bringen, hinter dem Rücken seiner mit der Eta sympathisierenden Frau Miren, wieder Kontakt mit Bittori aufzunehmen, scheinen die jahrelang bestehenden Fronten nicht auflösbar. Doch am Schluss könnte Versöhnung möglich sein. Ein betroffen machendes Buch über einen mörderischen Fanatismus, dessen Macht noch die intimsten menschlichen Beziehungen verändert und prägt. Ein erschütterndes Buch, ein Buch über Familienbande, Freundschaft, Misstrauen und Zwietracht. Nicht in Katalonien, sondern im Baskenland spielt der hervorragende und spannende Roman, der bis zum Schluss in Atem hält. Ein Roman, der zeigt, welches Unheil separatistische Bewegungen säen können.

Ein Thema, das auf viele Konfliktherde der Gegenwart übertragbar ist und von daher für Büchereien aller Größe gut geeignet ist.

Rezensent: Martin Ertz-Schander


Personen: Aramburu, Fernando

Schlagwörter: Spanien Terrorismus Basken ETA

Aramburu, Fernando:
Patria : Roman / Fernando Aramburu. Dt. von Willi Zurbrüggen. - Reinbek : Rowohlt, 2018. - 760 S. ; 22 cm. - Aus d. Span.
ISBN 978-3-498-00102-5 geb. : EUR 25.00

Zugangsnummer: 2014/5575
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Ara - Buch