Eintauchen in die Weltsicht eines elfjährigen Emigranten.
Rezension
Harri Opoku ist vor kurzem mit seiner Mutter und seiner Schwester aus Ghana nach London gezogen. Sie leben in einer Sozialwohnung, die Sitten auf der Straße und in der Schule sind hart. Harri liebt die Tauben, träumt davon sich durch das gesamte Haribo-Sortiment zu naschen und ist der schnellste Läufer seines Jahrgangs. Dann wird vor dem «Chicken JoeÆs» ein Junge erstochen, den Harri bewundert hat, weil er ein toller Fußballer mit echtem Chelsea-Trikot war, den Basketball quer über den Platz in den Korb werfen konnte und weil er denen von der Gang gesagt hat, dass sie Harri in Ruhe lassen sollen. Als die Polizei im Fall des «gemesserten» Jungen nicht weiterkommt, beschließen Harri und sein Freund Dean, die Tätersuche selbst in die Hand zu nehmen. Kelman sorgt geschickt dafür, dass man ganz in den Sog des munter plappernden Harri gerät und darüber fast vergisst, dass dessen nicht gerade subtile Ermittlungen mit den realen Machtverhältnissen kollidieren müssen.
Geeignet für alle Büchereien.Rezensent: Christine Stockstrom
Personen: Kelman, Stephen
Kelman, Stephen:
Pigeon English : Roman / Stephen Kelman. Dt. von Clara Drechsler und Harald Hellmann. - Berlin : Berlin Verl., 2011. - 297 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-8270-0975-3 geb. : EUR 19.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch