Ein Sicherheitsbeamter im unlösbaren Konflikt zwischen Terrorabwehr und Einschränkung der Grundrechte.
Rezension
Berlin 2011: Paul Jost arbeitet in der Sicherheitsabteilung im Innenministerium und muss entscheiden, ob die Verhinderung eines möglichen Terroranschlags - der Roman greift den Fall der "Düsseldorfer Zelle" (2011) auf - eine Verletzung der Grundrechte eines Verdächtigen rechtfertigt. Ein eigentlich unlösbarer Konflikt zwischen Sicherheit und Freiheit, vor den ihn sein Vorgesetzter stellt. Die richtige Entscheidung würde einen Karrieresprung bedeuten, was wiederum die Vorwürfe seines Vaters, er würde sich vor Verantwortung drücken, entkräften würde. Gleichzeitig versucht er, nach seiner Scheidung wieder eine neue Liebe zu finden und reflektiert über seine gescheiterte Ehe. Abstandslos werden diese drei Elemente in knappen Sätzen im Wechsel miteinander verwoben. Sprachlich ist das gekonnt gemacht, sehr treffend die Bürokratensprache, und in den Beschreibungen reduziert - Berlin erscheint geradezu als gesichtsloser Ort. Am Ende bleibt bewusst vieles offen.
Allen empfohlen, die anspruchsvollere Texte nicht scheuen.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Krupp, Ute-Christine
Krupp, Ute-Christine:
Punktlandung : Roman / Ute-Christine Krupp. - Göttingen : Wallstein, 2021. - 159 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-3888-3 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Kru - Buch